Freitag, 12. Mai 2017

Hallo ihr Lieben,

tut mir leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Nach meinem letzten Eintrag ist natürlich so einiges passiert hier in Ghana, angefangen von der großen Feier der Unabhängigkeit über den nächsten Examenmarathon, zwei wunderschönen Urlaubswochen mit meiner Familie, eine weitere Reise nach Togo und und und. All das möchte ich Euch natürlich nicht vorenthalten:
Die heißeste Zeit, die Trockenzeit, in der es kaum Regentage im Monat gibt, die allgemeine Luftfeuchtigkeit deutlich trockener ist und vor allem die Nächte durchgehend sehr heiß sind, durchlebten wir zwischen Februar und April. Ich hätte nie gedacht, dass einen das Wetter so stark beeinflussen kann. Es gab Tage, an denen mittags einfach nichts mehr lief, die Straßen waren leer und jeder ruht sich unter dem etwas kühleren Windzug seines Ventilators aus.  Diese Zeiten sind inzwischen wieder vorbei, der Regen wird von Woche von Woche mehr und wir erwarten die Regenzeit. Wenn es da dann einmal losregnet, dann bleibt man auch mal zuhause. (Vor allem wenn man wie ich sein Zimmer trockenlegen muss) Das erst mal zu dem GhanawetterJ

Im März fand über sechs Tage lang ein Beachfestival am Traumstrand Busua (westlich von Cape Coast) statt. Livebands, gemütliche Lagerfeuer und entspannte Festivalspannung erinnerten teilweise schon an einen Urlaub auf Mallorca. Absolutes Highlight war am letzten Abend die Jungleparty, die  mitten im Regenwald stattfand. Zwischen Palmen waren Lichterketten und Ballons angefertigt, die Bühne war zwischen zwei Umbrella-Trees aufgebaut und die Stimmung ausgelassen. Wir wären nicht in Ghana, wenn nicht plötzlich der Strom ausfallen würde: so wurde kurzerhand der DJ gegen eine Trommelgruppe ausgetauscht, die die Stimmung keinesfalls negativ beeinträchtigte. Bis in die frühen Morgenstunden feierten wir so mitten im Dschungel ohne Licht und elektrische Musik.



 

 Direkt aus dem Dschungel brachen Rebecca und ich auf in Richtung Cape Coast. Meine Methodist Primary ´B´School war auserwählt worden, um am Independence Day, also dem Tag der Unabhängigkeit Ghanas (6. März), zu marschieren. Die Ghanaer feierten dieses Jahr ihr 60-jähriges Jubiläum der Unabhängigkeit von den Briten. Jede Stadt und jedes größere Dorf veranstaltet an diesem Feiertag ein großes Fest. In Cape Coast ist der ganze Victoriapark geschmückt, Polizei, Feuerwehr, das Militär, ausgewählte Schulen und andere Gruppen zeigen ihre Marschchoreographien und es werden verschiedene Reden gehalten. Schon mehrere Wochen zuvor trainierten meine Schüler das Marschieren. Für mich sah dies zu Beginn schon etwas gewöhnungsbedürftig aus, wie die kleinen Kinder im Marschschritt mit gestreckten Armen und Beinen im Viereck liefen. Doch am 6. März dann machten sie eine super Figur und konnten den Marschmeistern das Wasser reichen.




Ansonsten fanden im März keine größeren Veranstaltungen statt, die Schüler bereiteten sich auf ihre Examen vor, die in der ersten Aprilwoche geschrieben wurden. Wie auch im ersten Trimester wurden innerhalb von 5 Tagen 8 Examen geschrieben. All diese Examen habe ich noch in derselben Woche korrigiert, um die Reportcard, wie sich das ghanaische Zeugnis nennt, vor den Ferien ausfüllen zu können.
Die Woche vor den Ferien werde ich im nächsten Eintrag nochmals ansprechen, da ich endlich schwäbische Unterstützung erhalten habe. Mehr dazu bald,
Ganz liebe Grüße



Eure Lisa

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