Hallo ihr Lieben,
tut mir leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe.
Nach meinem letzten Eintrag ist natürlich so einiges passiert hier in Ghana,
angefangen von der großen Feier der Unabhängigkeit über den nächsten
Examenmarathon, zwei wunderschönen Urlaubswochen mit meiner Familie, eine
weitere Reise nach Togo und und und. All das möchte ich Euch natürlich nicht
vorenthalten:
Die heißeste Zeit, die Trockenzeit, in der es kaum Regentage
im Monat gibt, die allgemeine Luftfeuchtigkeit deutlich trockener ist und vor
allem die Nächte durchgehend sehr heiß sind, durchlebten wir zwischen Februar
und April. Ich hätte nie gedacht, dass einen das Wetter so stark beeinflussen
kann. Es gab Tage, an denen mittags einfach nichts mehr lief, die Straßen waren
leer und jeder ruht sich unter dem etwas kühleren Windzug seines Ventilators
aus. Diese Zeiten sind inzwischen wieder
vorbei, der Regen wird von Woche von Woche mehr und wir erwarten die Regenzeit.
Wenn es da dann einmal losregnet, dann bleibt man auch mal zuhause. (Vor allem
wenn man wie ich sein Zimmer trockenlegen muss) Das erst mal zu dem GhanawetterJ
Im März fand über sechs Tage lang ein Beachfestival am
Traumstrand Busua (westlich von Cape Coast) statt. Livebands, gemütliche
Lagerfeuer und entspannte Festivalspannung erinnerten teilweise schon an einen
Urlaub auf Mallorca. Absolutes Highlight war am letzten Abend die Jungleparty,
die mitten im Regenwald stattfand.
Zwischen Palmen waren Lichterketten und Ballons angefertigt, die Bühne war
zwischen zwei Umbrella-Trees aufgebaut und die Stimmung ausgelassen. Wir wären
nicht in Ghana, wenn nicht plötzlich der Strom ausfallen würde: so wurde
kurzerhand der DJ gegen eine Trommelgruppe ausgetauscht, die die Stimmung
keinesfalls negativ beeinträchtigte. Bis in die frühen Morgenstunden feierten
wir so mitten im Dschungel ohne Licht und elektrische Musik.
Direkt aus dem
Dschungel brachen Rebecca und ich auf in Richtung Cape Coast. Meine Methodist
Primary ´B´School war auserwählt worden, um am Independence Day, also dem Tag
der Unabhängigkeit Ghanas (6. März), zu marschieren. Die Ghanaer feierten
dieses Jahr ihr 60-jähriges Jubiläum der Unabhängigkeit von den Briten. Jede
Stadt und jedes größere Dorf veranstaltet an diesem Feiertag ein großes Fest. In
Cape Coast ist der ganze Victoriapark geschmückt, Polizei, Feuerwehr, das
Militär, ausgewählte Schulen und andere Gruppen zeigen ihre Marschchoreographien
und es werden verschiedene Reden gehalten. Schon mehrere Wochen zuvor
trainierten meine Schüler das Marschieren. Für mich sah dies zu Beginn schon
etwas gewöhnungsbedürftig aus, wie die kleinen Kinder im Marschschritt mit
gestreckten Armen und Beinen im Viereck liefen. Doch am 6. März dann machten
sie eine super Figur und konnten den Marschmeistern das Wasser reichen.
Ansonsten fanden im März keine größeren Veranstaltungen
statt, die Schüler bereiteten sich auf ihre Examen vor, die in der ersten
Aprilwoche geschrieben wurden. Wie auch im ersten Trimester wurden innerhalb
von 5 Tagen 8 Examen geschrieben. All diese Examen habe ich noch in derselben
Woche korrigiert, um die Reportcard, wie sich das ghanaische Zeugnis nennt, vor
den Ferien ausfüllen zu können.
Die Woche vor den Ferien werde ich im nächsten Eintrag
nochmals ansprechen, da ich endlich schwäbische Unterstützung erhalten habe.
Mehr dazu bald,
Ganz liebe Grüße
Eure Lisa
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